Im nordrhein-westfälischen Rhein-Erft-Kreis gelegen, grenzt die Stadt Pulheim im Osten an Köln, die größte Stadt und einzige Millionenstadt des Bundeslandes. Pulheim beherbergt etwa 54.000 Einwohner und hat über zwölf Stadtteile. Im größten Stadtteil, dem Zentralort, leben mehr als 20.000 Menschen, während der kleinste Stadtteil Orr lediglich von 11 Personen bevölkert wird. Orr gehört damit zu den bundesweit kleinsten Ortsteilen.

Wie schon bei seiner Gründung, ist Pulheim auch heute noch landwirtschaftlich geprägt, wobei zwei Gewerbegebiete entstanden sind und zudem hat die Nähe zum Rheinischen Braunkohlerevier Einfluss auf die wirtschaftliche Ausrichtung genommen. Städtepartnerschaften bestehen mit der französischen Gemeinde Guidel und dem südenglischen Fareham.

Durch zahlreiche archäologische Funde ist belegt, dass das Gebiet von Pulheim bereits zu Römerzeiten besiedelt war, erste urkundliche Erwähnungen finden sich jedoch erst im 10. Jahrhundert. Im Mittelalter bestand noch nicht das heutige Gefüge der Stadtteile als eine Stadt, sondern sie gehörten zu unterschiedlichen Herrschaftsgebieten, beispielsweise zu den Herzogtümern Jülich und Berg. Die Neuzeit brachte der Stadt viel Leid: Im Rahmen des Truchsessischen Krieges fanden Plünderungen durch spanische und wallonische Soldaten statt. Auch der Dreißigjährige Krieg brachte neue Zerstörung für den Ort. Im 17. Jahrhundert wurde Pulheim drei Mal von der Pest heimgesucht. Struktur und Ordnung brachte ab 1794 zunächst die französische Herrschaft, welche dann durch eine preußische Verwaltung ersetzt wurde. Nachdem man in den 1970er-Jahren einer Eingemeindung durch Köln entgehen konnte, erhielt die Gemeinde 1981 schließlich die Stadtrechte und besteht seitdem in ihrer heutigen Form.

Die Natur rund um Pulheim ist vor allem durch Gewässer geprägt. Der Pulheimer Bach durchfließt die Stadt zunächst ehe er in dem Feuchtgebiet „Große Laache“ versickert; der Pulheimer See wird zwar noch zum Abbau von Sand und Kies genutzt, aber auch bereits vom Surf- und Segelclub für Freizeitaktivitäten. Am Kölner Randkanal entlang führen Radwege bis nach Köln-Worringen. Neben den Gewässern finden sich im Stadtgebiet von Pulheim auch Waldstücke, welche Naturschutzgebiete sind: der Orrer Wald und der Königsdorfer Forst. Das kulturelle Leben von Pulheim mit Ausstellungen, Theater, Konzerten und Lesungen findet vor allem im städtischen Kultur- und Medienzentrum sowie in der Abtei Brauweiler statt. Bei Letzterem handelt es sich um eine ehemalige Benediktinerabtei aus dem Jahr 1024, welches das bedeutendste Baudenkmal der Stadt darstellt. Aber auch die Pfarrkirche St. Kosmas und Damian sowie die Synagoge Stommeln sind beeindruckende Bauwerke, die einen Besuch wert sind. Des Weiteren steht dem Besucher im Stommelner Feuerwehrhaus das Heimatmuseum Stommeln offen, um sich näher über die Geschichte von Pulheim und Umgebung zu informieren.

Mehr als ein Viertel der Stadtbevölkerung von Pulheim ist Mitglied in einem Sportverein, die Hälfte davon - nämlich 7.000 Personen - im Sport-Club (SC) der Stadt, der 19 Abteilungen bietet und einer der mitgliedstärksten Vereine des Bundeslandes ist. Sportanlagen stehen den Sportlern ebenfalls zahlreich zur Verfügung. So bieten die Stadtteile insgesamt 12 Fußball- und 50 Tennisplätze. All diese sportliche Betätigung hat in der Vergangenheit zu bemerkenswerten Erfolgen durch Vereine zumeist des Stadtteils Brauweiler geführt: ob im Frauenfußball durch Grün-Weiß Brauweiler, im Frauen-Softball durch die Brauweiler Raging Abbots oder im Badminton durch den TTC Brauweiler - die Stadt durfte sich bereits mit einigen deutschen Meistertiteln schmücken. Pulheim ist auch bekannt für seinen Bundesliga-Baseball und Handball. Im internationalen Sportfokus stand Pulheim zudem zwischen 2012 und 2018 durch die Ausrichtung des Golfturniers BMW International Open auf dem Stommelner Gut Lärchenhof.