Die sich beiderseits des Rheins auf 140 Quadratkilometer Fläche hinziehende nordrhein-westfälische Stadt Bonn liegt etwa 30 Kilometer südlich von Köln. Mit einer Einwohnerzahl von ungefähr 320.000 Einwohnern gehört die Rheinstadt zu den zehn größten Großstädten von NRW.

Topographisch ist das Stadtgebiet von Bonn außer vom Rhein sowohl von den Ebenen der Niederterrassenlandschaft Kölner Bucht sowie durch Hügelgebiete von Mittelgebirgsausläufern wie der Eifel bestimmt. Zahlreiche Grünanlagen wie die Rheinaue oder der Kottenforst tragen zur Attraktivität von Bonn bei. Überregional und auch international ist Bonn als Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1949 und 1999 bekannt geworden. Wenn die Rheinstadt im Zuge des Einigungsprozesses auch als Bundeshauptstadt und schrittweise als Regierungssitz von Berlin abgelöst wurde, so hat es doch 1994 zur Würdigung seiner Stellung in der deutschen Nachkriegsgeschichte den bis dahin in Deutschland noch nie vergebenden Ehrentitel „Bundesstadt“ bekommen. Noch immer haben etliche Bundesbehörden sowie diplomatische Vertretungen ihren Sitz oder Zweitsitz in Bonn. So zum Beispiel der Zweitsitz des Bundespräsidenten, die Villa Hammerschmidt.

Bonn blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erste Siedlungen im späteren Stadtgebiet sind für die Steinzeit nachweisbar. Um die Zeitenwende richteten römische Legionäre hier ein erstes Militärlager ein. Etwa 50 n. Chr. entstand mit der römischen Siedlung Vicus bonnensis die Urzelle der Stadt. Die im 2. Jahrhundert auf fast 20.000 Zivileinwohner und Legionäre anwachsende Stadt war auch im fränkischen Frühmittelalter von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Seit dem 12. Jahrhundert residierten in Bonn die Kölner Kurbischöfe. Die Stadt musste im 17. und 18. Jahrhundert fast ein Dutzend Belagerungen überstehen. 1801 wurde Kurköln dem napoleonischen Reich angegliedert. 1815 wurde Bonn preußische Kreisstadt in der Rheinprovinz. Die Gründung der Universität 1818 machte die Stadt zu einem der Zentren des Bildungsbürgertums im Rheinland. 1900 lebten in Bonn fast 70-tausend Menschen.

Bei der Frage nach dem Sitz der Bundesregierung nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland konnte sich die von der CDU und ihrem rheinischen Vorsitzenden Adenauer favorisierte Rheinstadt gegen das von der SPD gewünschte Frankfurt am Main bei der entscheidenden Abstimmung im Parlamentarischen Rat 1949 mit 33 zu 29 Stimmen durchsetzen. In den vier Folgejahrzehnten war die Rheinstadt der Mittelpunkt der politischen Szene Westdeutschlands. Das architektonisch reizvolle Bonn kann mit einer Vielzahl von sehenswerten Gebäuden aufwarten. Dazu gehören das barocke Poppelsdorfer Schloss ebenso wie das im 18. Jahrhundert vollendete Kurfürstliche Schloss, das heute als Uni-Hauptgebäude dient. Als bauliches Wahrzeichen der Stadt gilt das im Rokoko-Stil erbaute Alte Rathaus von 1738 am Rathausplatz. Etliche repräsentative Gebäude stehen mit Bonns einstiger Funktion als Bundeshauptstadt in Verbindung. Neben der Villa Hammerschmidt sind das vor allem das lange den Bundestag beherbergende Bundeshaus, das ehemalige Bundeskanzleramtsgebäude und dessen Vorgängergebäude Palais Schaumburg sowie das ehemalige Abgeordnetenhochhaus Langer Eugen. Sakrales Stadt-Wahrzeichen ist das mächtige, im Mittelalter erbaute Münster.

Der Stellung als Bundesstadt entsprechend bieten renommierte Museen wie die Bundeskunsthalle oder das Haus der Geschichte profunde Einblicke in die politische und kulturelle Geschichte der Bundesrepublik. Zu den wichtigsten regelmäßigen Veranstaltungen im städtischen Festkalender von Bonn gehören das Volksfest Pützchens Markt im September und das vier Wochen im Herbst gefeierte Beethovenfest mit seinen vielen hochklassigen Konzerten.